Tatort aus Göttingen mit Lindholm und Schmitz.

Tatort: Geisterfahrt v.l.: Regisseurin Christine Hartmann, Maria Furtwängler (Charlotte Lindholm), Kameramann Peter Nix, Florence Kasumba (Anaïs Schmitz).
Foto: © NDR/Christine Schröder
 
Hallo liebe Leser,
als der NDR im Jahr 2019 den Niedersachsen-Tatort in die als ein wenig verschlafen geltende Universitätsstadt Göttingen holte, wurde die Stadt auf die Landkarte des TV-Verbrechens gesetzt.

Seitdem sind Maria Furtwängler und Florence Kasumba die beiden Kommissarinnen Göttingens. Den Sonntagabend Who-Done-It mit investigativen, fiktional zugespitzten Themenstellungen zu verbinden, ist ein Markenzeichen der Niedersachsen-Krimis.

Diese Folge taucht ein in die Welt der Niedriglohnarbeiter (Paketlieferer). War es eine Amokfahrt, bei der Menschen sterben mussten? Mehr dazu erfahrt ihr nachfolgend …  

 

Tatort: Geisterfahrt v.l.: Florence Kasumba (Anaïs Schmitz), Maria Furtwängler (Charlotte Lindholm), Foto: © NDR/Christine Schröder.
 

Tatort aus Göttingen: Geisterfahrt.

Kriminaldirektor Liebig feiert im Göttinger Polizeipräsidium seinen 60. Geburtstag, als das Fest jäh gestört wird: In der angrenzenden Altstadt gab es einen schweren Unfall.

Ein Transporter ist in eine Menschenmenge gerast.

Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Liebigs Ehefrau Tereza, Ärztin am örtlichen Krankenhaus, sind als Erste am Unfallort. Ein Ort des Schreckens.

Leopold, ein schwer verletzter Teenager, wird gemeinsam mit dem Fahrer des Wagens Ilie auf die Intensivstation der Klinik gebracht.

Dort kämpfen die Ärztinnen um die Leben der beiden so unterschiedlichen jungen Männer.
 

Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.

Davon ist Charlotte Lindholm überzeugt. Aus welchem Motiv sollte Ilie sonst diese schreckliche Tat begangen haben?

Aber was, wenn es eine Amokfahrt war?

Um das zu klären, tauchen Charlotte Lindholm und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) ein in die Welt der Niedriglohnarbeiter: Der Fahrer war für einen Paketdienst unterwegs.

Dieser bestreitet jede Verantwortung und verweist auf den Subunternehmer Mischa.

Der sieht sich in die Enge getrieben und versucht zusammen mit seiner Frau Jutta, die als Krankenschwester bei den Schwerstverletzten arbeitet, die Ermittlungen abzuwehren.

Als sich Charlotte Lindholm in ihren Ermittlungen von Kriminaldirektorat Liebig nicht genügend unterstützt fühlt, bittet sie den Ehemann ihrer Kollegin, Gerichtsmediziner Nick Schmitz, um Hilfe.
 

Über Paketdienste bisher wenig nachgedacht.

Der Film punktet für mich insbesondere durch das Thema Paketdienste, weil man kaum darüber nachdenkt: harte Arbeitsbedingungen und ein ständiger Druck.

Was bedeutet das für die Paketboten, diese Unsummen von Paketen liefern zu müssen?

Im Film sagt der Logistik-Chef des Paketlieferdienstes zu seiner Verteidigung: „Pünktlich soll es bitte kommen, und günstig – und wenn es nicht pünktlich kommt, dann regt man sich auf.“

Die Paketboten haben kaum Zeit, auf die Toilette zu gehen. In ihren Lieferwagen pinkeln sie in eine Plastikflasche, damit sie überhaupt die Termine einhalten können.

Und der Subunternehmer vom Subunternehmer lässt sich alle Eventualitäten unterschreiben, damit bloß keiner zur Verantwortung gezogen werden kann.

Ein weiteres Thema im Tatort: häusliche Gewalt in der nächsten Umgebung.

Erst langsam realisiert Charlotte, dass jemand, der ihr nahesteht, seine Ehepartnerin grausam misshandelt. Als sie dem Opfer ihre Hilfe anbietet, wird das Angebot energisch abgelehnt.

Die Zusammenarbeit der beiden ungleichen Frauen Lindholm und Schmitz ist in dieser Folge immer wieder spannungsgeladen – der Krimi hervorstechend.

Schade eigentlich, dass Charlotte Lindholm nach Hannover zurückkehren will. So wird dies der vorerst letzte Niedersachsen-Tatort sein, der in Göttingen spielt.

Dadurch werden auch die Kommissarinnen Lindholm und Schmitz das letzte Mal gemeinsam ermitteln.
 
EURE HEIDI VOM LANDE
 
TATORT: Geisterfahrt
mit Maria Furtwängler und Florence Kasumba
11.02.2024, 20:15 Uhr
Das Erste
 

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