Eine 81-jährige Hamburgerin wurde zum Glück vor der Gold- und Münzenübergabe misstrauisch.
Beispielfoto: Pixabay
Hallo liebe Leser,
Dienstagvormittag versuchte ein Trickbetrüger aus Hamburg-Bergedorf mit einem sog. „Schockanruf“ Goldbarren und Goldmünzen von einer 81-Jährigen zu ergaunern.
Diese wurde aber misstrauisch, weil die Gegenstände umgehend bei ihr zu Hause abgeholt werden sollten.
Sie verständigte unbemerkt die Polizei, als sich der Mann auf ihrem Grundstück befand. Diese konnte den Täter festnehmen. Mehr dazu erfahrt ihr nachfolgend …
„Schockanruf“: Angebliche Tochter mit Verkehrsunfall.
Dienstagvormittag meldete sich eine Frau telefonisch bei der 81-jährigen Hamburgerin und gab sich in betrügerischer Absicht als deren Tochter aus.
Sie teilte der Seniorin weinend mit, dass sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe.
Danach wurde das Telefonat von einem angeblichen Staatsanwalt „Herrn König“ weitergeführt, der vorgab, dass die Untersuchungshaft für ihre Tochter nur durch die Zahlung einer hohen Kaution abgewendet werden könne.
Im weiteren Verlauf holte die 81-Jährige – während des stetig andauernden Telefonats mit dem vermeintlichen Staatsanwalt – Goldbarren und -münzen aus ihrem Bankschließfach und begab sich wieder nach Hause.
Als der angebliche Staatsanwalt der Dame mitteilte, dass das Gold umgehend bei ihr abgeholt werden solle, wurde sie misstrauisch und nutzte ein anderes Telefon, um unbemerkt die Polizei zu verständigen.
Polizei schnappt fiesen Bergedorfer Telefonbetrüger.
Bevor die Beamten den Einsatzort erreichten, hatte die Seniorin einen telefonierenden Mann auf ihrem Grundstück bemerkt und diesen der Polizei beschrieben.
Die eintreffenden Zivilfahnder des Polizeikommissariats 43 (PK 43) wurden in der Nähe des Einsatzortes auf einen Mann mit dem beschriebenen Aussehen aufmerksam, der sich gerade in einem Auto entfernen wollte.
Sie nahmen ihn vorläufig fest. Die Durchsuchung seiner Person und des Wagens führten zur Sicherstellung eines dreistelligen Bargeldbetrags, einer Tasche mit Werkzeugen sowie zweier Mobiltelefone.
Der Tatverdächtige, ein 30-jähriger Pole, wurde erkennungsdienstlich behandelt und einem Haftrichter zugeführt, der einen Haftbefehl erließ.
Die Ermittlungen der Fachdienststelle für Trickbetrug (LKA 43), insbesondere zu den weiteren Mittätern des Festgenommenen, dauern an.
Auch wird geprüft, ob die Gruppierung für weitere, ähnlich gelagerte Fälle verantwortlich sein könnte.
Erfolgreiche Betrugsmasche „Schockanruf“.
Die Betrugsmasche „Schockanruf“ ist ein nahezu alltägliches Kriminalitätsphänomen in Hamburg.
Hierbei täuscht ein(e) Anrufer(in) stets die Notlage eines Familienmitglieds des/der Angerufenen vor, wie beispielsweise einen verursachten schweren Verkehrsunfall.
Zur Abwendung der Untersuchungshaft müsse nun eine Kaution, häufig in Höhe mehrerer zehntausend Euro, gezahlt werden.
Die Angerufenen sollen das Geld regelhaft in bar an vor Ort erscheinende Abholer(innen) übergeben.
Aber mal ehrlich, eine Kaution ans Gericht über Goldbarren – das hört sich doch ziemlich absurd an und da sollte bei Jedem der Groschen fallen.
Tut es aber nicht, denn da ist die Schocksituation und dadurch wird die Wahrnehmung getrübt.
In dem Zustand hat man dann Mühe, zwischen Fake und Realität zu unterscheiden.
Die Polizei Hamburg rät deswegen:
| Gebt Fremden gegenüber (auch telefonisch) keine Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
| Lasst euch nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmt euch Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Ruft die jeweilige Person unter der euch lange bekannten Nummer an und lasst euch den Sachverhalt bestätigen.
| Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von euch fordert: Besprecht dieses mit Familienangehörigen oder anderen euch nahe stehenden Personen.
| Übergebt niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen oder deponiert es für sie.
| Kommt euch ein Anruf verdächtig vor, informiert unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
| Seid ihr bereits Opfer eines Trickbetrugs geworden, zeigt die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
| Bewahrt eure Wertsachen, beispielsweise höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände, nicht zu Hause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
EURE HEIDI VOM LANDE
Quelle: Polizei Hamburg
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