Billwerder retten – Projektgruppe sammelt in Bergedorf eifrig Unterschriften.
Foto: Privat
Hallo liebe Leser,
ein 20.000 Einwohner großer Stadtteil mit 6.000 Wohnungen, 800 Reihen- und 200 Einzelhäusern soll Hamburger Wohnungsprobleme erneut im Bezirk Bergedorf lösen. Doch um welchen Preis? Die Projektgruppe „Nein zu Oberbillwerder“ versucht, mit Unterschriften und Online-Petition das Naturparadies zu erhalten und Oberbillwerder nicht bebauen zu lassen.
Am Donnerstag wird die Bezirksversammlung Bergedorf sich mit einer abschließenden Stellungnahme zu Oberbillwerder an den Hamburger Senat wenden. Mehr dazu und zur Unterstützung der Protestaktionen lest hier …
Naturparadies Billwerder
„Der Stadtteil Billwerder gehört zum Bezirk Bergedorf und liegt mit 1600 EinwohnerInnen im Osten Hamburgs, u.a. an einer der längsten Straßen Hamburgs, dem Billwerder Billdeich. Billwerder ist vielen HamburgerInnen bekannt, weil der Ort am Naturschutzgebiet „Boberger Niederung“ liegt.
Die gepachteten Felder um Billwerder herum werden von fünf Bauern/Bäuerinnen bewirtschaftet. In den Wiesen, dem Marsch- und Kulturland brüten u.a. Wachtelkönige, Feldlerchen, Tüpfelsumpfhühner, Rotmilane und die Rohrweihe.
Der Grund und Boden gehört der Stadt Hamburg. Es gibt andere Naturschutzgebiete um Billwerder, die Tierwelt nutzt die Flächen Billwerders als Korridor. Ebenso ist für Mensch und Tier der Kaltluftaustausch, der hier stattfindet, wichtig als grüne Lunge für Hamburgs Luft.
Hört sich alles prima an. ABER: Mit dem soll laut Senat nun Schluss sein!
Ein alter Bebauungsplan aus den 70ger Jahren wird herausgekramt, weil der Senat sich 25 Jahre lang nicht ausreichend um den Wohnungsbau gekümmert hat und auf einmal auffällt, dass Wohnungen fehlen. Hier soll nun, schnell und aggressiv, wie in vielen anderen Stadtteilen Hamburgs, die letzten Grünflächen versiegelt und Wohnblocks im großen Stil draufgesetzt werden. 120ha mit mindestens 20.000 Menschen, die zukünftig auf den ehemaligen Äckern leben sollen.
Billwerder und die umliegende Natur werden kollabieren. Es wird nicht auf die Langzeitwirkung geschaut und was es bedeutet, wenn die letzten Grünflächen zwischen der Stadt Hamburg und dem Bezirk Bergedorf verschwinden, wenn Tiere zurückgedrängt werden und die Luft schlechter durch die zu erwartenden 12000 Autos wird. Und es wird auch nicht nach Alternativen geschaut, welche Flächen schon versiegelt sind, auf denen gebaut werden könnte. Denn diese gibt es tatsächlich in Hamburg.“ (Quelle: „Nein zu Oberbillwerder“).
Die Arbeitsgemeinschaft „Nein zu Oberbillwerder“ informiert auf ihrer Facebook- und Homepage, um was es ihnen eigentlich geht. Ungelöste Verkehrssituationen, die Zerstörung der Landschaft und kein Mitbestimmungsrecht der Bewohner sorgen dafür, ihre Stimmen zu erheben und Protestaktionen durchzuführen.
# Projektgruppe „Nein zu Oberbillwerder“ bei Facebook
# Online-Petition „Hamburgs letzte Grünflächen verschwinden“
Gegen die Zerstörung des Grüns in Billwerder.
Die Initiatoren der Aktionsgruppe „Nein zu Oberbillwerder“ haben mittlerweile nicht nur ihre Facebook- und Webseite, auch bei Twitter sind sie aktiv und bei der Online-Petion haben ebenfalls eine Menge Menschen unterschrieben. Nun sind sie einen Schritt weitergegangen und haben am letzten Wochenende in der Bergedorfer Innenstadt ausreichend informiert und jede Menge Unterschriften gesammelt.
„Damit wollen wir der Politik aufzeigen, wie viele Leute aus dem Bezirk Bergedorf mittlerweile gegen die Pläne des Hamburger Senats sind. Weitere Aktionen sind geplant.“, so Willibald Weichert, Carmen Franke und Jürgen Graumann.
Anstehende Termine:
Do. 20.12.18 – Bezirksversammlung Bergedorf – Abstimmung Masterplan (Rathaus Bergedorf, Großer Sitzungssaal, 1. Stock, 18.00 Uhr)
Di. 15.01.19 – Nein zu Oberbillwerder goes Bergedorf – Café Chrysander (Uhrzeit noch offen)
Wollen wir neben „Ballermöhe“ demnächst auch noch „Ballerbillwerder“? Zusätzliche, hohe Verkehrsbelastungen? Nicht geklärte Kosten in Millionen-Höhe?
Wie sind denn eure Meinungen zu dem Thema?
HEIDI VOM LANDE
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