Protest zum Stellenabbau bei Tenneco in Glinde: Mehr als 300 Stellen sollen wegfallen.
Foto: Kohlhöfer
Hallo liebe Leser,
mit einem Besuch der Betriebsversammlung am Freitag, 16. Mai, hat der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), Michael Vassiliadis, seine Solidarität mit den Beschäftigten der Federal Mogul Bremsbelag GmbH (Tenneco) in Glinde bekräftigt.
Das Unternehmen will einen massiven Stellenabbau vornehmen. Mehr dazu erfahrt ihr nachfolgend …
Restrukturierung: Personalabbau bei Federal Mogul.
Die Federal Mogul Bremsbelag GmbH in Glinde steht für die Produktion von Reib- und Gleitmaterialien – u.a. Erzeugnisse aus Sintermetall, Nietmaschinen und Zubehör.
Sie steht aber auch für die Entwicklung und Produktion von Bremsbelägen, vor allem für die Erstausrüstung von PKW, LKW und Schienenfahrzeugen.
Von derzeit 450 Arbeitsplätzen sollen fast 75 Prozent der Belegschaft abgebaut werden und bis 2027 nur noch 121 übrig bleiben.
Der Mutterkonzern Tenneco spricht von einer Restrukturierung. Die sinkende Nachfrage im Markt und der Preisdruck werden vom Konzern als Grund des Stellenabbaus genannt.
„Dieser radikale Stellenabbau bedroht Existenzen und zerstört Perspektiven für Hunderte von Familien. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie unser Standort ausblutet. Es braucht einen sozialverträglichen und fairen Übergang für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!“, sagt José Torres, stellv. Betriebsratsvorsitzender.
Erst am Donnerstag, 15. Mai, hatten sich die Geschäftsführung und der Betriebsrat gemeinsam mit der IGBCE auf einen Sozialtarifvertrag und einen Sozialplan geeinigt.
Weiterhin Missstimmung unter den Beschäftigten.
Dennoch herrscht in der Belegschaft weiterhin Unmut über die vom Unternehmen geplante Produktionsverlagerung ins Ausland.
Michael Vassiliadis: „Wovor wir als Gewerkschaften seit Jahren warnen, wird jetzt bittere Realität: die Zunahme von Verlagerungen und Standortschließungen. Und die Leitragenden sind immer die Beschäftigten. Besonders bitter für den Standort ist, dass hier seit Jahren wegweisende Technologien für die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens entwickelt werden. Doch am Ende profitiert nicht die Belegschaft, die dafür verantwortlich ist. Als IGBCE haben wir hier am Standort eng verzahnt mit dem Betriebsrat und den Beschäftigten um jeden Arbeitsplatz gekämpft. Aber so ehrlich müssen wir auch sein: Am Ende ist es uns, trotz aller Mühen, nicht gelungen, die Arbeitsplätze am Standort zu retten. Zwar haben wir einen sehr guten Sozialplan und Sozialtarifvertrag verhandelt, aber dieser Erfolg tut weh. Denn wir wollen Zukunft gestalten und nicht abwickeln.“
Neben Michael Vassiliadis war auch Jan Koltze, IGBCE Bezirksleiter Hamburg/Harburg, Gast auf der Betriebsversammlung.
„Als Bezirksleiter bin ich doppelt betroffen. Die Kolleginnen und Kollegen von Federal Mogul waren zu jeder Zeit diejenigen, die Solidarität auch mit anderen gezeigt haben. Egal, ob Arbeitskämpfe, Sozialabbau oder Protestaktion – sie waren immer an der Seite der Kolleginnen und Kollegen. Auch deswegen ist es wichtig, dass es hier zu guten Ergebnissen gekommen ist. Wir haben alle Mittel der Gewerkschaftsbewegung eingesetzt, um der Belegschaft zu helfen“, sagte Koltze.
José Torres, stellv. Betriebsratsvorsitzender der Federal Mogul Bremsbelag GmbH betonte die Solidarität innerhalb der Belegschaft:
„Wie sehr die Belegschaft in den vergangenen Wochen zusammenstand, macht mich stolz. Mit dieser Geschlossenheit und Entschiedenheit konnten wir trotz allem einen Vertrag durchsetzen, der Respekt vor der Leistung der Beschäftigten zeigt.“
Über die Industriegewerkschaft IGBCE.
Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands.
Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau,
Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas.
Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis.
Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.
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