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Ein LKW mit Verbandsmaterial, warmen Decken und Hygieneartikeln ist von Reinbek auf den Weg nach Polen.

Foto: KH Reinbek
 
Hallo liebe Leser,
am Freitag hat sich ein LKW mit 12 Paletten Hilfsgütern aus dem Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift auf den Weg nach Polen gemacht. Dort wird er bis Montag die eine Hälfte in der Reinbeker Partnerstadt Kolo und die andere Hälfte in Warschau abliefern.

Benötigt werden auch dort vor allem warme Decken, Verbandsmaterial, Schmerzmittel und Hygieneartikel. Was die Ordensschwestern von der Lage vor Ort berichten, erfahrt ihr nachfolgend …  

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12 Paletten mit Spenden vom Krankenhaus Reinbek.

Das St. Adolf-Stift Reinbek hat sich in der letzten Woche bei der Hilfe für die Ukraine selbst übertroffen: Nicht nur, dass vom Krankenhaus für rund 15.000 Euro medizinisches Material und Hygieneprodukte sowie warme Decken gekauft wurden, haben auch die Mitarbeitenden bei der Sammlung tatkräftig mit sinnvollen Sachspenden unterstützt.

„Dabei sind 26 Kartons auf 4 Europaletten herausgekommen. Ich bin überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft“, sagt Schwester Luise.

Die Ordensschwester ist die offizielle Flüchtlingsbeauftragte des Krankenhauses Reinbek und insofern steht ihr Telefon nicht mehr still: Die einen möchten Wohnraum für Ukrainer vermitteln, die anderen wollten unbedingt beim Packen der Sachspenden helfen.

Am Freitagabend ist ein von der Firma „Die Hausräumer“ organisierter LKW auf die Reise nach Polen gestartet.

Die Inhaberin des Haushaltauflösungs-Unternehmens Cecilie Gryselka hat auf Anfrage des Reinbeker Fachbereichsleiters Bürgerangelegenheiten Torsten Christ sofort reagiert, und nicht nur den Transport organisiert, sie übernimmt auch alle Transportkosten.

„Das ist unser Beitrag für die Menschen in der Ukraine“, so ihre Mitarbeiterin Susanne Witt bei der Kartonübergabe.

5 Paletten der vom Krankenhaus gespendeten Hilfsgütern gehen nach Kolo, Partnerstadt von Reinbek, 7 Paletten an die Elisabethschwestern in Warschau.

Schwester Luise: „Von dort werden die Spenden weiterverteilt – innerhalb Polens für die Geflüchteten und natürlich möglichst auch direkt in die Ukraine, solange das noch möglich ist.“

Auf den Paletten sind jeweils die Produkte, die vor Ort gebraucht werden. So hatte Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer gemeinsam mit seinem polnischen Amtskollegen Krzysztof Witkowski aus Kolo eine Liste erstellt, auf der neben Wärmedecken auch Wundverbände, Pflaster und Erste-Hilfe-Kits standen.

Auch Medikamente wie schmerz- und fiebersenkende Mittel sind gefragt. Dazu musste das Krankenhaus zunächst die Formalitäten zur Ausfuhr klären. Das Krankenhaus hat für beide Projekte auch noch OP-Masken, Einmal-Handschuhe und Desinfektionsmittel dazu gepackt.

Bürgermeister Warmer ist froh über die Hilfe: „Ein großes Dankeschön an das St. Adolf-Stift und die Hausräumer. Toll, was hier in so wenigen Tagen auf die Beine gestellt wurde. Die Hilfsmittel sind spätestens am Montag vor Ort und können dann die Not der Menschen lindern.“

Die Elisabethschwestern haben sich neben medizinischen Material wie Kanülen und Verbandsmaterial auch Regenmäntel, Kinderkleidung, Hygieneartikel und Windeln gewünscht.

Schwester Luise berichtet: „Ich stehe im Kontakt mit dem Generalat in Rom, um die Hilfsprojekte für die zwei ukrainischen Ordenshäuser zu koordinieren.“

In Odessa und in Tscherwonograd leben im Konvent jeweils 3 Ordensschwestern aus der Ukraine und Polen. Sie haben engen Kontakt zu den polnischen Schwestern. Alle verfügen über eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeiten normaler Weise in der Krankenpflege, Armenfürsorge, Kinderbetreuung und unterstützen die Pfarrkirchen.

„Die Schwestern in Odessa werden vor Ort bleiben, obwohl ihnen angeboten wurde, nach Polen zurückzugehen. Sie betreuen wie die Schwestern in Tscherwonograd in ihrem Haus aktuell alle Menschen, die um Hilfe bitten. Die Schwestern aus den polnischen Konventen fahren aktuell regelmäßig in die Ukraine mit Hilfsgütern und nehmen auf dem Rückweg Flüchtlinge mit, die dann eine Unterkunft in den Klöstern und bei Verwandten der Schwestern finden.“


 
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Schwester Karolina berichtet aus Tscherwonograd.

Schwester Karolina Szemraj, die Oberin der Elisabethschwestern in Tscherwonograd (in der Ukraine nahe der polnischen Grenze) sprach vergangene Woche mit Radio Vatikan am Telefon.

„Es ist alles sehr schwierig, aber es gibt auch eine große Solidarität zwischen den Menschen. Wir standen bis zur Grenze 31 Stunden mit dem Auto im Stau. Die Dorfbewohner in der Ukraine und auch in Polen kamen hinaus und brachten heißen Kaffee, Tee, belegte Brote und sogar Süßigkeiten und Pampers für Kinder.“ Von den Erlebnissen in Tschwerwonograd berichtete sie so: „Wir rennen bei Alarm mit den Leuten in den Keller, beten dort zusammen und wenn wir gerade draußen sind, heulen die Sirenen schon wieder. Du fühlst dich hilflos, du weißt nicht, wie du helfen kannst, was du tun sollst. Die Menschen haben große Angst um ihre Angehörigen, insbesondere um die, die an der Front stehen oder in von Russen eingekesselten Gebieten leben. Jeden Tag warten sie auf die Nachricht, ob ihre Lieben in Kiew oder Charkiw noch leben. Seit Beginn des Krieges gibt es in unserer Gemeinde vormittags eine Heilige Messe und wir beten den Rosenkranz für den Frieden in der Ukraine. Die Leute kommen, sie beten, weil sie wissen, dass die einzige Hoffnung in Gott ist.“

 

Krankenhaus konzentriert sich jetzt auf die Flüchtlinge.

Das Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift sammelt keine weiteren Spenden mehr von extern.

Es wird sich ab sofort auf die Versorgung von Flüchtlingen in Reinbek konzentrieren. Elisabeth-Schwestern und St. Adolf-Stift haben mehrere Zimmer auf dem Gelände des Krankenhauses für Mütter mit ihren Kindern zur Verfügung gestellt. Mitarbeitende vermitteln Wohnraum.

Fabian Linke, Kaufmännischer Leiter sagt: „Solange der Versichertenstatus noch nicht geklärt ist, übernimmt das Krankenhaus in Notfällen vollkommen unbürokratisch die medizinische Versorgung von ukrainischen Flüchtlingen. Die ersten waren schon da.“


 
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Written by HEIDI VOM LANDE, Bloggerin