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Zollenspieker: Ort mit Geschichte und Geschichten.

Fotos: HEIDI VOM LANDE
 
Hallo liebe Leser,
Zollenspieker ist ein Hamburger Naturschutzgebiet, welches sich am Nordufer der Elbe östlich des gleichnamigen Ortsteils erstreckt. Es ist rund 80 Hektar groß und gehört zum Bezirk Bergedorf. Der größte Teil liegt im Vordeich und umfasst das Elbvorland vom Zollenspieker Hafen bis zum Kiebitzbrack, von dem es durch den Elbdeich getrennt ist.

Der Ortsteil Zollenspieker (niederdeutsch: Tollenspieker, Op’n Spieker) hatte historisch gesehen seit 1252 eine wichtige Fährverbindung über die Elbe und war lange Zeit eine Zollstelle.

Etwa ab 1870 entwickelte sich diese zur Sehenswürdigkeit für die Hamburger. Der alte Zollspeicher wurde zur Gaststätte mit einem Tanzsaal in einem neuen Anbau saniert und ist bis heute ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Mehr dazu erfahrt ihr nachfolgend …  

HEIDI VOM LANDE, Blog, Bloggerin, Hamburg

 

Faszinierende Geschichte: Zollenspieker Fähranleger.

Durch Nutzung einer Handelsstraße, dem Fährwesen und der Zollerhebung über den Zollenspieker, war der Fähranleger einer der wichtigsten mittelalterlichen Knotenpunkte von Handels- und Heerwegen und hatte für Hamburg eine starke Bedeutung.

1252 bestand bereits die Fährverbindung über die Elbe. Heute ist das die Zollenspieker Fähre zwischen dem niedersächsischen Hoopte und dem Zollenspieker.

Ab 1320 weckten die Zolleinnahmen Begehrlichkeiten unterschiedlicher Mächte.

Am Zollenspieker entstand im 15. Jahrhundert eine gesicherte Rast- und Umschlagstätte zum Verweilen. Menschen, Tiere und Waren aller Art setzen von dort über die Elbe.

Sogar Schauspieler, Gaukler und Possenreißer kamen regelmäßig vorbei und sorgten für Amüsement. Informationen wurden tagaus, tagein ausgetauscht.

Dann begann 1618 der Dreißigjährige Krieg, einer der längsten und blutigsten Kriege in Europa, und diverse Truppen überquerten vom Zollenspieker aus die Elbe.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ging es ruhiger zu, aber Truppendurchmärsche erfolgten weiterhin über den Zollenspieker.

Schon immer eine Geldquelle des ersten Ranges.

In Hamburg herrschte die Pest und 1712 wurde der Fährverkehr stillgelegt.

Dieses Verbot wurde 1715 wieder aufgehoben und allein 1716 konnten 19.000 Ochsen vom Zollenspieker über die Elbe gesetzt werden.

An der scharfen Biegung der Elbe konnten die Zöllner von ihrem Wachhaus in alle Richtungen über den Strom „spieken“ (spähen) und zugleich den Wegezoll für die Elbüberquerung mit der Fähre kassieren.

Insgesamt diente der Fähranleger vom 13. – 19. Jahrhundert als Zoll- und Fährstätte.
 
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Zollenspieker Gasthaus: eine Topadresse.

Seit den frühesten Anfängen waren mit dem Fährbetrieb auch Gastwirtschaft und Beherbergung verbunden, da dort ein starker Durchgangsverkehr herrschte.

Alfred Hackemann war der älteste bekannte Pächter des Gasthauses Zollenspieker.

Zum Ensemble gehörten damals ein Wirtschaftsgebäude mit Obstgarten und Kegelbahn, ein Tanzsalon, eine Scheune, ein Speicher sowie ein Brenn- und ein Waschhaus.

Nachdem 1620 das Fährhaus bis auf die Grundmauern im Kampf zerstört wurde, bauten die Vierländer ihr Fährhaus 1621 wieder auf.

Der Spiekermarkt wurde 1709 erstmals durchgeführt.

1866 wurde Johann Fölsch der neue Pächter vom Zollenspieker Gasthaus und sorgte mit einem Chor für ordentlich Stimmung.

So entwickelte sich ab 1870 der Zollenspieker mit seinem Fähranleger und dem Gasthaus zur Sehenswürdigkeit.

1875 wurde ein neuer Tanzsalon errichtet und im Fährhaus war fortan immer etwas los durch Vereinsbälle, Sängerfeste, Tanztee, Theater, Spiekermarkt, Kongresse und Lesungen.

Ab 1912 konnte der Zollenspieker mit einer Bahnverbindung von Bergedorf aus erreicht werden. Besonders an Wochenenden wurde es zum beliebten Ausflugsziel.

Nach fast 750 Jahren ging das Staatsvermögen in Privatbesitz über.

Das von der Freien und Hansestadt Hamburg unter Schutz gestellte Haus wurde 1991 geschlossen und 1994 verkauft.

Nur durch die Initiative der Bevölkerung fand sich ein Investor, der das Fährhaus wieder so renovierte, dass es als Gasthaus und Hotel weiter genutzt werden konnte.

Zum „Zollenspieker Fährhaus“ gehört auch das kleinste Restaurant der Welt: das Pegelhäuschen, welches der Messung des Pegelstandes und der Fließgeschwindigkeit der Elbe diente.

In diesem Mini-Häuschen, in dem maximal vier Personen Platz haben, sitzt man heute auf der Elbe und schaut direkt aufs Wasser.
 

Zollenspieker: ein Ort voller Historie.

Das Zollenspieker Gasthaus, das Pegelhäuschen, der Fährbetrieb und der Fähranleger sind von Geschichte und Geschichten erfüllt und immer wieder einen Besuch wert.

Auch Motorradfreunden und Fahrradausflüglern ist der geschichtsträchtige Ort mit tollem Blick auf das Wasser längst ein Begriff.
 
EURE HEIDI VOM LANDE
 
(Quellen: www.wikipedia.de; Initiative z. Erhalt. histor. Bauten: Vierlande – Kulturgeschichte zwischen Elbe und Bille, Band 3)


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Written by HEIDI VOM LANDE, Bloggerin