Die Parakanutin Lillemor Köper vom Hamburger Kanu Club.
Foto: Müller
Hallo liebe Leser,
bei der EM im Parakanu, die vom 19. bis 22. Juni 2025 in der tschechischen Gemeinde Račice stattfand, überzeugte das Parakanu Team Germany mit starken Leistungen.
Besonders erfreulich: Lillemor Köper (41) aus Bergedorf gewann in der Startklasse VL1 die Bronzemedaille. Mehr dazu erfahrt ihr nachfolgend …
Leistungssport trotz Handicap: Die Welt des Parakanu.
Parakanu ist die Bezeichnung der Kanusport-Disziplin für Menschen mit Behinderung.
Es gibt bei internationalen Meisterschaften zwei verschiedene Bootstypen (Einzelkajak und Auslegerkanu Va’a) und die Sportler und Sportlerinnen werden in Abhängigkeit ihrer Behinderung in drei Startklassen eingeteilt: VL1, VL2 und VL3.
Klassifizierungen in dieser Wettkampfsport sind notwendig, damit alle Sporttreibenden ein Anrecht auf eine größtmögliche Chancengleichheit haben.
Athleten der Klasse VL1, wie Lillemor Köper aus Bergedorf, haben keine dynamische Rumpffunktion und keine Funktion der Beine.
Die Sportler:innen sitzen üblicherweise in einem speziell angepassten Kanu mit hoher Rückenunterstützung für die nötige Stabilität im Boot und verwenden Paddel, die an ihre Bedürfnisse angepasst sind.
Leider ist die Startklasse VL1 noch nicht paralympisch und fällt somit in die Kategorie der „Selbstzahler“. D.h. die Athleten bekommen keine Förderung aus Bundesmitteln.
Sie müssen sich selbst um die Finanzierung der Wettkämpfe und Trainingsmaßnahmen kümmern und die komplette Saison vorfinanzieren.
Daher ist Lillemor auch immer wieder auf der Suche nach Sponsoren.
Die Parakanutin Lillemor Köper holte bei den Europameisterschaften in Račice die Bronzemedaille (Foto: Privat).
Lillemor Köper: Parakanu-Talent aus Bergedorf.
Lillemor ist seit 2019 Teil des Parakanu Team Germany und konnte schon einige Erfolge erzielen.
Sie ist am 18. Mai 1984 geboren und betreibt Kanusport seit 2018.
Ihre Erfolge lassen sich sehen: 2021 – EM 1. Platz, WM 1. Platz und 2022 – WM 1. Platz, EM 1. Platz.
Die ledige Bergedorferin ist Studentin der Sportwissenschaft mit dem Nebenfach in Psychologie, um später eventuell im Rehabereich arbeiten zu können.
Seit einem Verkehrsunfall im Jahr 2008 mit dem Fahrrad ist Lillemor querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen.
Der Unfall brachte zwangsläufig einige Veränderungen für ihr Leben mit sich.
Zuvor war sie sportlich beim Rhönrad und Geräteturnen aktiv. Daneben machte sie lange Zeit Judo und Jazzdance sowie Laufen oder Skilanglauf in den Ferien.
Das war auf einen Schlag alles vorbei. Doch Lillemor kämpfte sich zurück.
Nach ihrer Entlassung aus der Klinik spielte sie 10 Jahre Rollstuhlbasketball.
Seit 2020 ist sie im Parakanu-Nationalteam.
Mit dem Gewinn der WM 2021 und 2022 sind Träume wahr geworden, die die Athletin weiterhin dazu veranlassen, hart zu trainieren.
Die Athletin sucht noch Sponsoren für die Reisekosten zur WM nach Mailand (Foto: Müller).
2025 holt Lillemor Köper Bronzemedaille.
Bei der EM, die jetzt gerade im Juni im tschechischen Račice stattfand, überzeugte das deutsche Team inklusive Lillemor mit starken Leistungen.
Bei schwierigen Bedingungen mit starkem Gegenwind paddelte die Bergedorfer Athletin ein beherztes Rennen und sicherte sich verdient einen dritten Platz auf dem Podest.
„Ich mag Gegenwind, weil er das Boot ’stabilisiert‘. Durch den höheren Widerstand hat man mehr das Gefühl zu paddeln. Da ich aber im Gegensatz zu den meisten meiner Konkurrentinnen sehr leicht bin, macht mich der Gegenwind sehr langsam“, berichtet Lillemor Köper.
Insgesamt holte sich das deutsche Parakanu-Team fünf Medaillen bei der EM in Račice: zwei Mal Gold und drei Mal Bronze.
Bundestrainer André Brendel ist zufrieden mit dem Abschneiden seines Teams.
Sie seien unter schwierigen Bedingungen gefahren, aber die Ergebnisse stimmen alle optimistisch – vor allem mit Blick auf die Weltmeisterschaft im August in Mailand, die vom 20. bis 24. August 2025 stattfindet.
Vom 5. bis 19. Juli befindet sich Lillemor im Trainingslager in Kienbaum (Brandenburg), um auf die 200m lange Wettkampfstrecke in Mailand vorbereitet zu werden.
Hier wird an Schnelligkeit, Reaktion, Kraft und Kondition gearbeitet.
„Bei der WM möchte ich Bestzeit fahren und die Gegner hinter mir lassen, die ich auch schlagen kann. Da ich am untersten Ende meiner Startklasse bin, d.h. einige Konkurrentinnen sind weniger eingeschränkt als ich, kann ich einige Mitstreiterinnen nicht besiegen. Ich möchte aber mindestens unter die Top 6“, verrät Lillemor.
Da drücken wir ihr doch ganz stark die Daumen.
Übrigens, wer Lillemor mal live erleben möchte: Die Parakanutin fährt auch auf der Regattastrecke der Dove-Elbe.
EURE HEIDI VOM LANDE
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