Hallo liebe Leser,
heute stelle ich euch die Niederdeutsche Volksbühne Geesthacht und ihr Herbststück „Nix as Kuddelmuddel“ vor …
Über die Niederdeutsche Volksbühne
Die Niederdeutsche Volksbühne ist ein Theaterverein, der 1919 von einigen Geesthachtern gegründet wurde. Wie ihr Name schon verrät, haben sie sich dem „Plattdüütschen“ verschrieben. Auch wenn der Verein schon fast 100 Jahre alt ist, hat er den Sprung ins Moderne geschafft – was die Publikumszahlen beweisen. Jedes Jahr begeistern sie während ihren Vorstellungen, die einmal im Herbst und einmal im Frühjahr sind, tausende Zuschauer.
Die Theaterstücke führen sie in Geesthacht, im „kleinen Theater Schillerstraße“ auf. Die Döntjes, Sketche und Lieder sind in der sogenannten „Schummerstünn“ (ab 24. November 2017) in ihrer Theaterwerkstatt zu sehen.
Insgesamt sind sie 36 Menschen, die für ihre Leidenschaft dem Theater brennen. Natürlich stehen nicht alle Mitglieder auf der Bühne. Neben den Schauspielern gibt es auch hinter den Kulissen viele fleißige Hände wie Beispielsweise die Bühnenbauer, Techniker und Inspizienten. Andere Mitglieder sind wiederum für die Frisuren, die Kostüme, die Maske, das Bühnenbild und die Requisiten zuständig. Es ist eigentlich alles wie beim „richtigen“ Theater, nur mit dem Unterschied, dass die Mitglieder alles ehrenamtlich in ihrer Freizeit machen. Ihr Lohn ist der Beifall des Publikums.
Premiere und aktuelles Herbststück
Aktuell stehen sie mit ihrem Herbststück „Nix as Kuddelmuddel“ auf der Bühne im kleinen Theater Schillerstraße. Premiere des Zweiakters, aus der Feder von Jürgen Hörner (Niederdeutsch von Kay Carius), feierte das Ensemble unter der Regie von Marianne Kurtz am 30. September 2017.
In Theaterkreisen heißt es, Beifall ist des Schauspielers Brot. Wenn das zutrifft, hat das siebenköpfige Ensemble aus Geesthacht nun Stullen bis zum Abwinken. Jedenfalls feierte das Publikum die Darsteller nach einer gelungenen Premiere mit einem mehr als stürmische Schlussapplaus und Standing Ovations.
Das monatelange Proben hat sich gelohnt. Die Darsteller verschmolzen mit ihren Rollen und das obwohl die meisten unter ihnen gleich zwei Rollen auf einmal zu spielen hatten. Bei „Nix as Kuddelmuddel“ geht es nämlich um ein Theaterensemble das seine Generalprobe hat und im zweiten Akt die Premiere mimt. Es ist also ein Stück im Stück.
Arne Kloodt brachte glaubhaft den gutmütigen Fensterputzer „Herrn Säuberlich“ rüber. Einen gelungenen Spagat lieferte Kloodt in seiner weiteren Rolle, dem cholerischen Theaterregisseur, der von seinem miesen Ensemble bis aufs Äußerste gereizt wird.
Andrea Behrens bringt fabelhaft die Rolle der Wahrsagerin Kassandra und die der eifersüchtigen Schauspielerin Jolanthe rüber, die sich auf der Bühne mit ihrer „Kontrahentin“ der Schauspielerin Gitti (gespielt von Annika Petersen) das eine oder andere spitzzüngige Wortduell liefert. Klasse auch Marcel Jammer als Bühnentechniker Erich, der genauso beschränkt wie auch gutmütig ist. Während sich Erich vergebens abmühte die Technik auf der Bühne zu perfektionieren, flossen die Lachtränen des Publikums in wahren Bächen.
Dann ist da noch Jens Scharnberg, der zum einen den trinkfreudigen Fred und zum anderen den Telekomtechniker Herrn Buchfink mimt und natürlich die Souffleuse Lilly, gespielt von Helga Scharnberg, die durch ein dummes Missgeschick ausgerechnet auf der Premierenbühne sichtbar wird. Und auch Frau Buchfink, die Gattin des Telekomtechnikers, gespielt von Christine Kasch, sorgte mit viel Situationskomik für wahre Lachsalven.
Aufführungen und Tickets
Zusammenfassend ist zu sagen: „Nix as Kuddelmuddel“ ist ein Theaterstück, bei dem kein Auge trocken bleibt. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, kann dies jeweils samstags um 17 Uhr am 7., 14., 21., 22. und 28. Oktober tun. Freitags ist das Stück noch am 13., 27. Oktober und am 3. November um 20 Uhr zu sehen sowie am Sonnabend, den 4. November um 15 Uhr. Theaterkarten sind für 15,40 Euro bei Zigarren Fries, Bergedorfer Straße 46 in Geesthacht oder im kleinen Theater Schillerstraße, Schillerstraße 33 zu bekommen.
Fotos aus dem Stück
Fotos: Denise Ariaane Funke
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