
Historischer Nachbau eines Vierländer Gemüse-Ewers im Hafen von Bergedorf.
Fotos: HEIDI VOM LANDE
Hallo liebe Leser,
der Vierländer Ewer ist ein Flussschiff, das jahrhundertelang die Stadt Hamburg und ihre Märkte mit Gemüseprodukten der Vier- und Marschlande versorgte.
Heute liegt ein historischer Nachbau dieses Schiffstyps im Serrahn Hafen, direkt in dem historischen Stadtkern von Bergedorf. Mehr dazu erfahrt ihr nachfolgend …

Tradition auf dem Wasser: Die Geschichte des Ewers.
Die ersten urkundlichen Erwähnungen im Hamburger Raum zum Ewer gibt es aus dem 14. Jahrhundert. Der Schiffstyp hielt sich hier bis in das frühe 20. Jahrhundert.
Ursprünglich stammte der Ewer aus dem holländisch-friesischen Raum und brachte lange Zeit Gemüseprodukte aus den Vier- und Marschlanden nach Hamburg auf die Märkte.
Kleine Ewer waren ca. 5 bis 8 Meter lang, während die großen Ewer eine Länge von ca. 12 bis 16 Meter Länge aufwiesen.
Der Vierländer Ewer ist einfach konstruiert: Der platte Boden hat einen geringen Tiefgang und im Laderaum steht der Koker – ein großer Pfosten, der den langen Mast hält.
Dazu seitliche Schwerter und ein Strak hinten am Boden.
Im frühen 19. Jahrhundert wurde das Schrotsegel eingeführt, davor gab es Schotsegel und Sprietsegel.
Vierländer Ewer: Historisches Transportboot.
Viele Erzeuger aus den Vier- und Marschlanden im Bezirk Bergedorf verfügten über einen eigenen oder gemeinsamen Ewer, um Produkte auf dem Wasserweg zu den Hamburger Märkten zu bringen.
Unterschiedliche Körbe wurden darin platzsparend platziert, nach Marktschluss wieder eingesammelt und mit Leergut zurück gebracht.
So hatten die Ewerbesitzer während der Frühjahr- bis Herbstsaison viel zu tun und einen guten Verdienst.
Im Winter mussten andere Frachten verschifft werden.
Als um 1860 herum das erste Dampfschiff gebaut wurde, begann der Untergang der Ewertransporte.
Die letzten übrig gebliebenen Ewer wurden von 1920 bis 1940 Jahren motorisiert.
Was danach mit ausgemusterten Ewern geschah, liegt bis heute im Dunkeln, so der Förderverein „Vierländer Ewer e.V.“.

Förderverein „Vierländer Ewer e.V.“.
Darum war es auch so schwierig für den Bergedorfer Verein, einen Vierländer Gemüse-Ever nachzubauen.
Für die Zeichnung eines Konstruktionsplans waren vier Jahre Recherche zur Geschichte und Bauweise nötig.
Es gab weder große existierende Ewer noch Zeitzeugen.
Trotzdem bauten Profis und Anfänger drei Jahre lang an dem Boot und am 1. Juni 2013 fand der Stapelhub des nachgebauten Vierländer Gemüse-Ewers im Bergedorfer Hafen statt.
Das Projekt wurde von öffentlichen Institutionen wie dem Bezirksamt Bergedorf, der Hamburg Port Authority, der Wirtschaftsbehörde Hamburg, der Europäischen Unition und durch viele private Spender unterstützt.
Heute ist „Uns Ewer“ nicht mehr aus dem Stadtbild Bergedorfs und den Elbarmen wegzudenken.
Und das Tolle: Fahrten mit dem Ewer auf der ältesten künstlichen Wasserstraße Deutschlands werden angeboten, um Bergedorf von der Wasserseite aus kennenzulernen.
Alle Infos findet ihr unter www.vierlanden-ewer.de
EURE HEIDI VOM LANDE
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