Das Telefon klingelt. Ein Unbekannter meldet sich und stellt sich als Mitarbeiter von Microsoft vor.
Beispielfoto: Pixabay
Hallo lieber Leser,
wer kennt sie nicht, diese nervigen Anrufe wegen eines neuen Handys oder eines neuen Stromanbieters. Nun kommen auch noch angebliche Microsoft-Mitarbeiter am Telefon dazu. Diese behaupten, dein Rechner, z.B. Computer oder Laptop, sei von Viren befallen.
In diesem Fall legst du am besten sofort wieder den Hörer auf. Denn am anderen Ende der Leitung sind höchstwahrscheinlich Betrüger, die nichts mit Microsoft zu tun haben, sondern in einem Call-Center in Indien sitzen. Mehr darüber erfahrt ihr nachfolgend …
Wenn der Rechner einen Fernzugriff benötigt!
Die Masche ist nicht neu, aber immer wieder fallen Menschen auf Betrüger herein, die sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben. Im Dezember verlor eine 53-jährige Hamburgerin mehrere zehntausend Euro.
Die Geschädigte erhielt einen Anruf eines englisch sprechenden Mannes, der sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgab. Er behauptete, ihr Computer sende seit längerer Zeit Warnsignale aus und dies sei sehr gefährlich.
Zum Beleg der Behauptung forderte er die Frau zur Eingabe verschiedener Befehle auf, welche tatsächlich Warn- bzw. Fehlermeldungen erzeugten. Um den Schaden zu beheben, benötige er einen Fernzugriff, welchen die Geschädigte ihm schließlich ermöglichte.
Auf Aufforderung des angeblichen Microsoft-Mitarbeiters loggte sich die Geschädigte auch bei verschiedenen Onlinebankings und dem Bezahldienst Paypal ein. Letztlich gelang es dem Täter dadurch, von verschiedenen Konten insgesamt rund 40.000 Euro ins Ausland zu transferieren.
Im letzten Jahr wurden in Hamburg mehrere hundert Fälle dieser Art festgestellt.
Die angeblichen – häufig nur Englisch oder gebrochen Deutsch sprechenden – Microsoft-Mitarbeiter behaupten, dass der Rechner des Angerufenen Fehler aufweise, von Viren befallen oder gehackt worden sei oder ein neues Sicherheitszertifikat benötige.
Immer wird telefonische Hilfe angeboten. Dazu sollen die potenziellen Opfer eine Fernwartungssoftware auf ihren Geräten installieren, mit der die angeblichen Probleme gelöst werden können. Die Betrüger bekommen so Zugriff auf die Rechner ihrer Opfer und können sensible Daten ausspähen oder nutzen während des Fernzugriffs das Online-Banking des Opfers.
So kannst du dich schützen:
*Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei dir melden, ohne dass du darum gebeten hast: Lege einfach den Hörer auf.
*Gebe auf keinen Fall private Daten z.B. Konto- oder Kreditkartendaten oder sonstige Zugangsdaten heraus.
*Gewähre einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf deinen Rechner, beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
*Erstatte sofort Strafanzeige, wenn du Opfer einer solchen Attacke geworden bist.
*Trenne deinen Rechner vom Internet und fahre ihn herunter. Ändere über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
*Lasse dich von deinem Geldinstitut beraten, ob bereits getätigte Zahlungen zurückgeholt werden können.
Original-Content: Polizei Hamburg
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