Als Architekt und Stadtplaner betrachte ich die Planung mit Skepsis.
Die Aufgabe von Architekten und Planern ist es Räume zu gestalten! Der Straßenraum ist durch die Anordnung der Baumreihe eher durchschnitten als formuliert! Der Straßenraum ist so nur einseitig gefasst und verliert sich zum Wasser. Das Argument, die Wurzeln würden die Kaimauer zerstören, bei einer Positionierung der Bepflanzungen an der Wasserseite, ist durch entsprechende technische Vorkehrungen zu entkräften. (Habe ich an der Kehrwiederspitze gebaut)
Der Bezug zum Wasser wird durch die jetzige Planung nicht verändert. Die harte Kaikante bleibt bestehen, Die kleinen Wassertreppen geben keine neue Qualität. Die Ausbildung der Kaimauer als Treppe wie am Baumwall z.B., zumindest in Teilen gibt bessere Bezüge. Anleger für die Schiffe mit Dalben und ein auf Wasserebene liegender Zugang schaffen Nähe zur Wasserfläche. Treppen als Aufenthaltsbereich, Beispiel auch Lüneburg. Die Treppe am CCB in der abgewandten Seite erfüllt nur wenig diesen Bezug und hat wenig Qualität.
Das Lavastein ist seit vielen Jahre der einzige Frequenzbringer an dieser Stelle. Der Grund ist neben dem gastronomischen Konzept die Atmosphäre die erzeugt wird. Offene Fassaden, ein guter Bezug zwischen Innen und Außen. Der Neubau ist gestalterisch so mißlungen und lädt im EG nicht zum verweilen ein. Die alte Kaufhausfassade zeigte deutlich wie negativ diese Art der Fassade sich auswirkt. In diesem Zusammenhang dem Lavastein noch Aussensitzplätze zu nehmen wirkt mehr als kontraproduktiv.
Die Kaimauer an der Serrahn ist die einzige verbliebene Möglichkeit ein Bezug zum Wasser herzustellen. Die Bebauung Alte Holstenstraße zeigt nur Rückseiten , die Fassaden orientieren sich zum Straßenraum. Das CCB hat kein Interesse Außenbezüge herzustellen da das dem Konzept eines Einkaufcenters widerspricht. Die Menschen sollen sich zum konsumieren natürlich im Inneren aufhalten.( Das gleiche Problem am Bahnhofsvorplatz).
Sicher ist es jetzt erneut zu spät und erneut werden in Bergedorf Freiflächen mit viel Geld hergestellt die genauso wenig Qualitäten haben wie die Fußgängerzone Sachsentor, die Außenbereiche am neuen und alten CCB, die Bahnhofsvorplätze vor dem Parkhochhaus und dem Haupteingang des Bahnhofes.
Da bleibt nur sich an anderen Orten aufzuhalten.